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Hier findet ihr Wissenswertes rund um das Thema 2ab-Weizen und eine Vielzahl von Studien zu Reizdarmsyndrom, Weizensensitivität und Zöliakie im Zusammenhang mit modernen und alten Weizensorten.

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Zöliakie

Zöliakie (CD) ist eine immunvermittelte Erkrankung, die durch die Einnahme von Weizengliadinen und verwandten Prolaminen anderer Getreidearten, wie Gerste und Roggen, ausgelöst wird. Um das Leben betroffener Personen komfortabler zu gestalten, wird in der Wissenschaft intensiv nach weniger toxischen Weizensorten für Zöliakie gesucht. Als potentielle, besser verträgliche Sorten werden zum Beispiel diploide Weizensorten diskutiert. In der vorliegenden Studie wurden die immunologischen Eigenschaften zweier diploiden Einkornlinien (Triticum monococcum ssp. monococcum), Monlis und ID331, mit denen von üblichem Weizen (Triticum aestivum) verglichen.

Zöliakie ist eine multifaktorielle Störung, welche Kinder und Erwachsene mit einer hohen Prävalenz beeinflusst. Charakterisiert ist sie durch eine entzündliche Reaktion auf aufgenommene Weizen-Gluten Proteine. Beide Klassen der Gluten Proteine, Gliadine und Glutenine, besitzen Peptide, welche an DQ2 oder DQ8 binden und somit von intestinalen T-Zellen erkannt werden können. Allerdings gibt es in der Bedeutung der beiden Proteine auch Unterschiede.

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, welche durch eine unkontrollierte Immunantwort gegenüber Gluten ausgelöst wird. Die Toxizität des Glutens und dessen abgeleiteten Peptiden ist von dem Vorhandensein von spezifischen T-Zell-Epitopen (9-mer Peptide; Zöliakie-Epitope) abhängig, welche die Stimulation von HLA-DQ2/8 beeinträchtigten T-Zellen herbeiführen. Neben den bereits ausführlich charakterisierten Hauptepitopen der α-Gliadin-Fraktion des Glutens, sind auch die γ-Gliadin-Peptide für die Stimulierung der T-Zellen bei Zöliakiepatienten bekannt.

Der Brotweizen (Triticum aestivum) ist als ein wichtiges Grundnahrungsmittel bekannt. Allerdings verursachen Proteine aus dem Weizen-Gluten bei 0,5 bis 1 % der Gesamtbevölkerung eine chronisch entzündliche Erkrankung, welche als Zöliakie bezeichnet wird. Innerhalb der Gluten-Proteine besitzen vor allem die α-Gliadine eine Vielzahl an Peptiden, welche mit dieser Erkrankung in Verbindung stehen. Für ein besseres Verständnis der Unterschiede der Proteine, wurden in dieser Studie die drei Genome A, B und D und die verschiedenen Zöliakie-auslösenden Epitope untersucht.

In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl an Zöliakie-Erkrankungen stark zugenommen (Van den Broeck et al. 2010, Molberg et al. 2005). Als Auslöser werden zum einen das wachsende Wissen über die Krankheit und eine bessere Diagnosemöglichkeit und zum anderen der gestiegene Weizen- und Glutenkonsum diskutiert. Neben diesen Aspekten wird die Genetik des Weizens ebenfalls als eine Ursache in Erwägung gezogen (Van den Broeck et al. 2010). Zur Verbesserung der Bedingungen, wie zum Beispiel Ertragssteigerung, Vergrößerung der Getreidekörner und der allgemeinen besseren Krankheitsresistenz, wurde das Getreide seit Jahrhunderten domestiziert (Kasarda, 2013).