FODMAP: Lebensmittelzusammensetzung, Bestimmung von Toleranzwerten
FODMAP: Lebensmittelzusammensetzung, Bestimmung von Toleranzwerten und internationale Anwendung
(FODMAPs: food composition, defining cutoff values and international application)
Varney et al. 2017
Überall auf der Welt gewinnt die neue Low-FODMAP-Diät zur Reduzierung der Symptome eines Reizdarmsyndroms immer mehr an Popularität. Dank einer Vielzahl an Studien ist die positive Wirkung dieser Ernährungsform bis zum heutigen Tage bestätigt. Damit Lebensmittel als Low-FODMAP klassifiziert werden können, hat die Fakultät für Gastroenterologie der Monash Universität in Australien über 10 Jahre lang die FODMAP-Werte verschiedenster Nahrungsmittel bestimmt und Toleranzwerte abgeleitet. Zu jedem im Lebensmittel vorkommenden FODMAP, das heißt für die Oligosaccharide (Fruktane und Galakto-Oligosaccharide), Zuckeralkohole (Mannitol und Sorbitol), Laktose und Excess-Fruktose, gibt es einen eigenen Toleranzwert. Für die Bestimmung der tolerierbaren Menge wurde jeweils der FODMAP-Gehalt typischer Portionsgrößen von beschwerdeauslösenden, ebenso wie generell gut verträglichen Lebensmittel herangezogen.
In mehreren Ernährungsstudien wurde die Verlässlichkeit dieser FODMAP-Toleranzwerte getestet. Grundsätzlich betrug die Obergrenze für eine Low-FODMAP Mahlzeit 0,5 g FODMAP (ohne Laktose), welche im Allgemeinen gut vertragen wurde. Des Weiteren hat die Entwicklung der Analysemethoden zur Quantifizierung des FODMAP-Gehaltes das Verständnis für die Zusammensetzung eines Lebensmittels stark vorangetrieben. Es zeigte sich, dass die FODMAP eines Lebensmittels durch Verarbeitungsprozesse und durch die Zutatenauswahl beeinflussbar sind. Bei einem Vergleich der FODMAP-Mengen australischer und nordamerikanischer Brote konnte festgestellt werden, dass die meisten Brote aus den USA gegenüber den Broten aus Australien mehr FODMAP besitzen. Es wird angenommen, dass die höheren FODMAP-Werte (mehr Excess-Fruktose) durch die Zumischung des fruktosehaltigen Maissirups entstehen. Aufgrund der länderspezifischen Verarbeitungstechniken und der verschiedenen Zutatenlisten werden weitere Daten über die Nahrungsmittelzusammensetzungen benötigt, damit die Ernährungstherapie international leicht umgesetzt werden kann.