Die Effektivität einer Low-FODMAP-Diät zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms: der aktuelle Stand der Untersuchungen
Die Effektivität einer Low-FODMAP-Diät zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms: der aktuelle Stand der Untersuchungen
(Efficacy of the low FODMAP diet for treating irritable bowel syndrome: the evidence to date)
Nanayakkara et al. 2016
In ihrem Review geben Nanayakkara et al. 2016 eine Übersicht über publizierte Studien, welche den Verzicht von fermentierbaren Oligo-, Di- und Monosacchariden und Polyolen (Low-FODMAP-Diät) zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms untersuchen. In den letzten Jahren wurden immer mehr randomisierte, kontrollierte Studien, Fallkontrollstudien und andere Beobachtungsstudien durchgeführt, deren Ergebnisse die Effektivität einer Low-FODMAP-Diät unterstützen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen ernährungsbedingten Behandlungsmethoden zeigt eine Low-FODMAP-Diät in allen Studien bei der Mehrheit der Reizdarmpatienten eine durchgängige Verbesserung der Symptome. Allerdings wird auch deutlich, dass die Einhaltung der Speisevorschriften, genauso wie eine klare Anweisung eines Ernährungsexperten für den Erfolg der Diät essentiell sind. Bisher konnten bei bis zu 86% der Reizdarmpatienten eine allgemeine Verbesserung der gastrointestinalen Beschwerden und einzelner Symptome, wie abdominale Schmerzen, Blähungen, Obstipation, Diarrhöe, abdominale Distension und Flatulenz erzielt werden. Der Grund für die Linderung der Symptome ist, dass der Verzicht auf FODMAP die osmotische Aktivität und die Gasproduktion im Dünn- und Dickdarm minimiert und somit das Auslösen von Beschwerden vermindert. Langzeitfolgen einer Ernährungsweise mit geringer FODMAP Aufnahme sind bisher nicht bekannt. Allerdings wird ein strikter Ausschluss von FODMAP aus der Ernährung nicht empfohlen, da das Risiko einer unzureichenden Nährstoffaufnahme und einer nachteiligen Veränderung der Darmflora besteht.
Zusammengefasst bestätigt die momentane Datenlage die Effektivität einer Low-FODMAP-Diät zur Linderung der Symptome bei Reizdarmpatienten. Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an weiteren Studien, um mögliche nachteilige Auswirkungen eines dauerhaften Verzichtes von FODMAP besser einschätzen zu können.